Beate Barthel

Christina Thomas: Liebe Beate, Du hast Dich sehr spontan bereit erklärt, für die Liste der Grünen für die Gemeindevertretung, die im Juni 2024 neu gewählt wird, zu kandidieren. Wie kam es dazu?

Beate Barthel: Ich interessiere mich schon immer für Politik und habe zum Beispiel Politikwissenschaften studiert. Lokalpolitik ist für mich greifbarer und unmittelbarer geworden, seit ich in Rangsdorf wohne und Entscheidungen, die in der Gemeindevertretung getroffen werden, unmittelbar spüre. Den letzten Anstoß gab schließlich mein befreundeter Nachbar Michael Keller. Er sprach mich ganz direkt an, ob ich nicht Lust hätte, mich zu engagieren.

Christina Thomas: Was schätzt Du besonders an unserer Gemeinde oder – anders gesagt – warum hast Du Dir ausgerechnet Rangsdorf als neue Heimat ausgesucht?

Beate Barthel: Ich wohne seit 2022 in Rangsdorf und bin ein Riesenfan! Ich wohne wahnsinnig gern hier und genieße ganz viele Faktoren: wunderschönes Wohnumfeld, eine sehr gute Bildungsinfrastruktur, die Gleichzeitigkeit von Natur erleben und kulturelle Möglichkeiten in Greifnähe, hoher Freizeitwert, die Nähe zum Rangsdorfer See – Wohnen da, wo andere Urlaub machen! Tatsächlich stammt mein Mann aus Rangsdorf und wir wollten gern wieder zurück zu den Wurzeln und in die Nähe von Familie und Freunden.

Christina Thomas: Ja, das sind sicher gute Gründe. Ich selbst lebe schon fast zwei Jahrzehnte hier und habe den Ort, die Landschaft und die Menschen sehr schätzen gelernt. Alles ist auf kurzen Wegen erreichbar, zu Fuß oder mit dem Fahrrad komme ich überall hin. Allerdings wird aus meiner Sicht viel zu wenig für den Klimaschutz getan. Es scheint auch den meisten Gemeindevertreter*innen nicht klar zu sein, wie dringend der Handlungsbedarf hier ist, was sich leider in vielen Entscheidungen niederschlägt.

Wo siehst Du deinen Schwerpunkt?

Beate Barthel: Rangsdorf hat mit seinem Regionalbahnhof eigentlich eine tolle Grundlage und Anbindung Richtung Berlin. Für eine stetig wachsende Gemeinde und vielen Pendlern nach Berlin sind die bestehenden Bahnverbindungen allerdings zu wenig. Durch ein drittes Gleis könnte die Anzahl der Verbindungen von und nach Berlin erhöht und die Nutzung des ÖPNV noch attraktiver gestaltet werden.

Zudem gibt es keine Querverbindungen Richtung Potsdam oder direkte Verbindung nach Luckenwalde. Zum Glück lassen sich viele Behördengänge direkt in der Gemeinde Rangsdorf erledigen.

Leider ist für den Regionalverkehr der Landkreis bzw. das Land Brandenburg zuständig. Die Gemeinde hat dabei keinen direkten Einfluss. Wichtig ist es daher, unser Anliegen im Verbund mit den Nachbargemeinden voranzutreiben.

Christina Thomas: Was ist dir noch wichtig, für welche Themen möchtest Du Dich in den nächsten Jahren engagieren?

Beate Barthel: Mit BUC-36 entsteht in den nächsten Jahren ein komplett neues Wohnviertel in Rangsdorf. Ich wünsche mir, dass es gelingt, dieses Wohnviertel ökologisch und sozial in die Gemeinde zu integrieren und Raum für Begegnungen aller Rangsdorfer entsteht: durch Sportangebote, Arztpraxen, Gaststätten und Kulturangebote.

Der Klimawandel geht auch an Rangsdorf nicht spurlos vorüber: Ziel der nächsten Jahre ist es daher, die Gemeinde klimaresilienter zu gestalten. Ein wichtiger Baustein dabei ist der Wald. Gerade durch die ungewöhnlich reichlichen Niederschläge der letzten Monate haben wir jetzt ein ideales Zeitfenster, um dringend notwendige Nachpflanzungen in den Rangsdorfer Waldflächen vorzunehmen.